Ein bisschen Pomodro?
Wer kennt es nicht, kaum ist der Rechner an besteht eine online Verbindung ins Internet. Die Mails prasseln in den Account wie Erbsen auf einem Blechteller. Wir wiederstehen der Verlockung des Lärms nicht, wir folgen dem Ruf nach Angeboten und vermeintlich wichtigen Nachrichten und treiben von Link zu Link durchs Web.
Gelähmt erwachen wir nach einer Weile aus unserem Delirium. Erschrocken stellen wir fest, dass wir mit der eigentlichen Arbeit noch gar nicht begonnen haben.
Energisch öffnen wir unsere "Mind Map", die "To Do" Liste und beschließen heute viel zu schaffen. Auf dem Weg zu unserem täglichen Ziel benötigen wir mal eben schnell eine Info. Also ab ins Netz und Googeln. Auf dem Weg zur Info durchstreifen wir unendliche Weiten des Wissens im universellen Netz.
Ein Mitarbeiter klopft an die Tür und fragt, ob ich mit zum Essen komme. Erschöpft schleppen wir uns zum Mittag und essen vitaminarmes Kantinenessen. Schweinebraten mit angedickter Sauce und geschwefelten Kartoffeln. Fürs gute Gewissen noch einen kleinen Salat dazu.
Schwerverdauend setzen wir uns wieder an den Arbeitsplatz und starten den Rechner aus seinem Ruhezustand. Schon prasseln etliche Erbsen auf den Teller der Mailplattform. Mein Kopf schaltet sich unbemerkt ab, weil mein Bauch mit dem Schweinebraten in dicker Sauce beschäftigt ist.
Ein paar Mails weiterleiten und Meetings bestätigen. Nun brauche ich einen starken Kaffee, damit ich so richtig durchstarten kann.
An der Kaffeemaschine treffe ich Kollegen, die mir bestätigen wie anstrengend der heutige Tag ist.
Wild entschlossen mit den Kaffee auf den Tisch suche ich gezielt nach der Info. Super gefunden, weiter geht's, Punkt auf der "To Do" Liste durchstreichen und zum nächsten Punkt. Erhalte Feedback das ein Meeting verschoben wurde mit Witzen des Tages in der Mail. Unbewusst und neugierig klicke ich auf das Bild, mein Browserfenster öffnet sich. Ich folge der Link-Spur wie ein Hund seiner Fährte. Währenddessen fällt mir ein, dass ich noch ein Geschenk im Web bestellen will. Um den Bestellvorgang abzuschließen, muss ich mich registrieren. Genervt durchleide ich den Prozess der 10 Bestätigungsmails.
Es klopft an der Tür. Kollege fragt, ob er mich mitnehmen soll. Erschöpft mit brennenden Augen fahre ich den Rechner runter und freue mich über den Ruhezustand.
Zeitmanagement Pomodro
Vielleicht haben Sie auch schon mal so einen ähnlichen Tag erlebt. Das Internet, das Mail Programm und viele andere kleine Hilfsmittel sollen uns bei der Arbeit eigentlich helfen. Doch oft kommen wir von den wichtigen Dingen ab.
Pomodro ist ein Zeitmanagement von dem ich das erste Mal im Buch von Hermann Scherer gelesen habe. Er beschrieb, dass er alle 10 Minuten einen Wecker gestellt hat, um zu sehen, was er eigentlich wirklich tut! Das beeindruckte mich und habe es gleich selbst ausprobiert. Allerdings mit 20 Minuten und einer Eieruhr. Ich stellte fest, dass ich in dieser Zeit absolut konzentriert arbeite und mich von nichts ablenken ließ. Danach machte ich eine zufriedene Pause. Pomodro ist ein tolles Tool zum konzentrierten Arbeiten.
Es ist unglaublich was alles in dieser Zeit geschafft werden kann. Allerdings kann diese Methode am Tag nicht beliebig oft angewendet werden, da es sehr anstrengend ist so konzentriert zu arbeiten. Aber es ist wunderbar und zufriedenstellend, was alles geschafft wurde. Deshalb glaube ich auch daran, dass ein 5 Stunden Tag nach Pomodro mehr bringt, als 8 Stunden am Arbeitsplatz zu verweilen.
Das Pomodro Zeitmanagement wurde tatsächlich in den 80igern von einem Francesco Cirillo erfunden. Heute gibt es auf der Pomodro Webseite zahlreiche Informationen und Kurse zu dieser Technik.
Richtig gut finde ich auch den Tipp seine Pomodro Erfolge in den Kalender zu schreiben. Damit steigt die Zufriedenheit und der Ansporn die Technik weiter umzusetzen an.
Probier es doch mal aus und schreibe Deine Erfahrung unten in den Kommentar. Viel Erfolg!